4 Methoden um dein Körperfettanteil zu berechnen

Immer mehr Menschen streben nach einem flachen Bauch und einem geringen Anteil an Körperfett. Zu viel oder zu wenig Fett stellen ein gesundheitliches Problem für den Körper dar. Ob es jedoch wirklich notwendig ist, eine Diät anzufangen, können bestimmte Richtlinien verraten. So sollten junge Frauen mit einem Alter von 20 zum Beispiel für ein gesundes Leben einen Wert von maximal 22 Prozent haben. Ein höherer Fettanteil kann in Erkrankungen wie Diabetes und späteren Herz-Kreislauf-Beschwerden resultieren. Um sicher zu gehen, in welchem Rahmen man sich bewegt, ist es manchmal notwendig den genauen Körperfettanteil zu messen. Dabei kommen verschiedene Methoden in Frage, die alle Vor- und Nachteile haben.

Inhalt

Was sind eigentlich Fette?

Fette werden in der Ernährung heutzutage oft verteufelt. Dabei haben sie bestimmte Funktionen für den menschlichen Organismus zu erfüllen. Im Gegensatz zu Kohlenhydraten und Proteinen liefern sie zum Beispiel die meiste Energie. Kalorien werden benötigt, damit alle Funktionen des Körpers ablaufen. Fette sind notwendig, um einige Vitamine aufnehmen und optimal zu verwerten . Es wird jedoch weiterhin in gesättigte und ungesättigte Fette differenziert. So entspringen die gesättigten ausschließlich tierischen Produkten wie Fleisch, Milch oder Eiern. Sie erhöhen aufgrund des Cholesterins das Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkte. Pflanzliche Fette gelten in Maßen hingegen als gesund und lebensnotwendig.

Welche Aufgabe hat das Körperfett?

Obwohl das vorherrschende Schönheitsideal sämtliche Fettrollen als inakzeptabel erklärt, sind die Pölsterchen nicht immer zu verachten. Fett hat zahlreiche Funktionen: es stellt eine Energiereserve dar, die vor allem für alte und kranke Menschen von Bedeutung ist, schützt die Organe vor externer Gewalteinwirkung, dient als Baumaterial für verschiedenes Gewebe und vermeidet eine starke Auskühlung sobald sich die Temperaturen dem Nullpunkt zuneigen. Ein bestimmter Anteil an Körperfett ist somit wichtig für den Alltag und die Gesundheit. Heutzutage sind viele Lebensmittel jedoch stark verarbeitet, enthalten große Mengen an Kalorien und das Angebot an energiereichen Speisen ist schier unüberbrückbar. Sicherte das Bäuchlein früher das Überleben der Menschheit, liegt dieses mittlerweile häufig über der notwendigen Norm. Aufgrund von Übergewicht kommt es zu Kurzatmigkeit, Gallenbeschwerden, Gicht oder Knieschmerzen. Auf der anderen Seite führt dauerhaftes Untergewicht zu Kreislaufstörungen, Unfruchtbarkeit und Osteoporose. Das optimale Gewicht bewegt sich zwischen zwei Extremen. Für ein gesundes Leben kann es vorteilhaft sein, den eigenen prozentualen Fettgehalt im Blick zu haben und gegen mögliche Ausschwankungen zu steuern. Wer sich für die Messung des Fettanteils interessiert, hat verschiedene Methoden zur Auswahl.

1. Waage, Spiegel und Maßband

koerperfett-messen-mit-massbandWer sich nur auf die Waage verlässt, kann bei der Gewichtsabnahme schwer getäuscht werden. Vor allem Crashdiäten führen zu einem zügigen Abbau von Wasser und Muskeln, während die Fettzellen unberührt bleiben. Mit einem zusätzlichen Maßband und der eigenen Betrachtung können keine exakten Angaben über den genauen Körperfettanteil gegeben werden. Bestimmte Richtlinien helfen aber bei einer ungefähren Einschätzung. So sollte das Maßband an verschiedenen Stellen angesetzt werden, wie zum Beispiel an Hüfte, Bauch und Oberschenkeln. Als besonders problematisch gilt ein erhöhter Bauchumfang, weil das Fett die Organe umgibt. Das gesundheitliche Maximum für den Bauch liegt bei Frauen bei 88 Zentimetern und bei Männern bei 102.

Vor- und Nachteile

Die Messung mit dem Maßband ist für exakte Angaben sehr ungenau. Sie ist jedoch günstig und bedürft ausschließlich Materialien, die in der Regel bereits zur Verfügung stehen. Das Messen kann bei Grenzwerten herausfinden, ob eventuell zu viel oder zu wenig Körperfett vorliegt. Wer an einer genauen Zahl interessiert ist, sollte jedoch lieber zu anderen Maßnahmen greifen.

2. Körperanalysewaage

Withings-Smart-Body-AnalyzerEine Waage, die ebenfalls dazu in der Lage ist, den Körperfettanteil zu messen, kann zudem Angaben über Muskulatur und Wasser machen. Die Funktion beruht auf einer Verbindung mit Elektroden. Über die Füße wird Strom geleitet, ohne dass der Betroffene den Vorgang wahrnimmt. Der Strom fließt durch das unterschiedliche Gewebe und sendet Signale zurück. Im Gegensatz zu anderen Strukturen wie der Muskulatur ist der Widerstand des Körperfetts wesentlich geringer. Schließlich wird das Ergebnis aus dem Gesamtwiderstand berechnet. Dabei ist der Widerstand jedoch nicht unabhängig. Faktoren wie Hornhaut, Alter, Größe und Geschlecht können das Ergebnis beeinflussen. Für ein zuverlässigeres Ergebnis sollte die Messung immer im gleichen Zustand erfolgen. Am besten wird die Waage direkt morgens nach dem Toilettengang genutzt und vor dem Frühstück. Ein Gerät, welches zudem mit einem Handsensor arbeitet, liefert ein genaueres Ergebnis. Hier wird der Strom durch den gesamten Körper gegeben, sodass sich der Anteil des Oberkörpers besser berechnen lässt.

Vor- und Nachteile:

Die Messung über eine solche Waage hat zahlreiche Vorteile. So kann sie langfristig in regelmäßigen Abständen vollzogen werden, ohne dass dafür ein Arzt aufgesucht werden müsste. Weiterhin ist nach der Erstanschaffung mit keinen weiteren Kosten zu rechnen. Ein spezifisches Wissen zur Anwendung ist nicht notwendig.

Die Nachteile liegen vor allem in der eingeschränkten Genauigkeit. Diese ist von verschiedenen Parametern abhängig und kann durch bestimmte Faktoren beeinflusst werden. Teurere Modelle gelten als wesentlich zuverlässiger, können den finanziellen Rahmen aber eventuell sprengen. Schwangere und Personen mit Herzschrittmacher sollten auf eine andere Methode ausweichen.

3. Die Caliper-Methode

koerperfett-messen-mit-capiler-methodeFrüher weitgehend unbekannt, gewinnt die Hautfaltenmessung immer mehr an Berühmtheit. Das einzige notwendige Material für die Körperfettmessung durch einen Caliper stellt das Messgerät selber dar. Dieses kann zum Beispiel im Internet relativ günstig erworben werden. Sobald der Caliper zur Verfügung steht, lassen sich verschiedene Messarten anwenden. In den meisten Fällen wird zur 3- oder 7-Falten-Messmethode gegriffen. Bei beiden Varianten wird an verschiedenen Stellen die Dicke der Hautfalten für die Messung berücksichtigt. Die Werte sollten aufgeschrieben werden. Für ein schnelles Ergebnis existieren Rechner im Internet, welche die individuellen Daten zuverlässig verarbeiten. Bei der 3-Falten-Methode wird an Trizeps, Bauch und Hüfte gemessen. Dafür wird die Falte zwischen Zeigefinger und Daumen erfasst und der Caliper angesetzt. Für die 7-Falten-Methode wird das Verfahren an Brust, Rücken, Achsel und Oberschenkel wiederholt. Wo genau die definierten Stellen zu finden sind, ist den Hinweisen des Herstellers oder dem Internet zu entnehmen.

Vor- und Nachteile

Die Caliper-Methode ist günstig und weitgehend zuverlässig. Fettgewebe, welches unter der Muskulatur verborgen liegt, kann von dem Gerät jedoch nicht erfasst werden. Nach etwas Übung kann die Veränderung des Gewebes bei einer korrekten Anwendung gut verfolgt werden. Bei der 7-Falten-Methode ist etwas Hilfestellung notwendig, zum Beispiel um die Dicke des Fettpölsterchens am Rücken zu ermitteln.

4. Fettanteil beim Arzt messen lassen

Die zuverlässigste Methode stellt das DEXA-Verfahren dar. Bei diesem wird eigentlich die Knochendichte gemessen. Ähnlich wie bei einer Körperfettanalyswaage sendet das Gerät spezifische Signale durch den Organismus, der abhängig vom Gewebe differenzierte Widerstände aufweist. Auf diese Weise können Fett- und Muskelanteil gemessen werden.

Vor- und Nachteile

DEXA kann die genausten Angaben über das vorliegende Körperfett geben. Dafür muss jedoch ein Arzt aufgesucht werden. Gleichzeitig handelt es sich bei den Reizen um Röntgenstrahlen, welche den Körper belasten können.